Katzen klagen an: Mensch, was hast Du Dir nur gedacht?
Wir, Mimmi und Luna, kannten uns vor unserem Tierheimaufenthalt nicht und stammen auch nicht aus einem Haushalt. Unsere Erlebnisse auf der Straße gleichen sich aber. Wir sind beide in menschlicher Obhut aufgewachsen und wurden anscheinend auch geliebt. Leider haben unsere Dosenöffner es „vergessen“ uns kastrieren zu lassen. Deshalb wurden wir rollig.
Wir Katzendamen werden unter der Rolligkeit leicht einmal „nervig“ für die Menschen und die Kater fangen an, die Wohnung als ihr Revier zu markieren und pinkeln sie voll. Für die Dosenöffner ist es dann anscheinend am einfachsten, uns vor die Tür zu setzten. Dann ist Ruhe im Haus.
Für uns Kätzinnen ist das nicht so schön, denn an jeder Ecke wartet ein Kater und fällt über uns her. Und dann kommt es, wie es kommen muss: Der Bauch wird immer runder und die Welpen sind unterwegs.
Ich, Luna, hatte schon fünf Würfe. Meine Kleinen waren immer schnell weg - verschenkt und verkauft. Dabei habe ich sie so geliebt …
Beim sechsten Wurf hat mein Körper gestreikt; ich konnte die Welpen nicht ohne Hilfe zur Welt bringen. Bis dahin hatte ich gedacht, dass ich geliebt werde, aber meine Menschen haben mich fast sterben lassen. Viel zu spät wurde ich in der Klinik abgegeben und nicht wieder abgeholt. So kam ich ins Tierheim.
Was habt ihr Menschen euch dabei gedacht?
Ich, die Mimmi, war noch ein ganz junges Kätzchen, als ich immer dicker wurde. Als dann die kleinen Lebewesen aus mir herauswollten, haben die Schmerzen mich fast verrückt gemacht. Ich wusste nicht, was mit mir passiert und was ich tun sollte.
Auch ich fühlte mich bis zu diesem Tag geliebt und geborgen in meiner Familie. Dann wurde ich mit den kleinen Wesen in eine Box gepackt und im Tierheim abgegeben. Was geht in euch Menschen vor?
Im Tierheim waren besorgte Menschen, die versucht haben, meine Babys zu retten. Aber das war mir egal, ich wollte nur meine Ruhe. Die fremden Menschen haben jeden Tag bei mir gesessen und geweint. Am fünften Tag ging es dann nur noch um mich, meine Babys waren alle in das Regenbogenland geflogen.
Anscheinend war ich viel zu jung, um mich auch noch um Nachwuchs zu kümmern- ich war ja selber noch ein Kätzchen.
Eine „Kleinigkeit“ könnte so viel Leid ersparen!
Warum erzählen wir hier unsere Geschichte? Weil es wichtig ist, dass wir Katzen kastriert werden. Egal ob Kater oder Katze. Egal, ob wir nur in der Wohnung leben oder auch draußen. Ihr sagt immer, dass ihr uns liebt, aber ist das wirklich so? Ihr bürdet uns eine Menge Leid auf, wenn ihr diese eine winzige Kleinigkeit nicht auf euch nehmt.
Eure Kater werden draußen „kopflos“ vor die Autos rennen, kommen nicht mehr heim, verletzen sich bei Revierkämpfen und stecken sich mit tödlichen Krankheiten an. Ist das schön? Ist das eure Liebe?
Die Kätzinnen müssen spontan gebären und ihre Welpen in der „Freiheit“ durchbringen, sie versterben bei Komplikationen, fallen in einen Dauerrausch oder bekommen hormonelle Schwierigkeiten. Das alles nur weil sie „einmal“ Babys zur Welt bringen sollen. So ein Quatsch! Der kranke Kater aus der Nachbarschaft ist über sie hergefallen und hat sie bei der Paarung mit einer tödlichen Krankheit angesteckt. Ist das schön? Ist das eure Liebe?
Immer wieder fragen wir uns: Mensch, was hast du dir dabei gedacht? Du bringst uns durch deine „Liebe“ fast um und legst unser Schicksal dann in fremde Hände.
Die Menschen, die uns helfen, müssen jede Menge ertragen. Fast jeden Tag ein neues Schicksal, viele Tränen, viel Verzweiflung ... Weil ihr uns so sehr liebt? Und uns nicht einen kleinen Eingriff zumuten wollt?!